Dienstag, 10. April 2018

Atheistische Mystik. Rausch ohne Drogen?


Die Einführung in die atheistische Mystik hätte man den Versuch, diesen Text nennen können, wenn ich den vermessenen Akt, der Schöpfung einer neuen Bibel für Atheisten unternehmen würde. Doch zu eurem und meinem Glück werde ich mich hier nicht über Transendentalismus, Genderismus, Marxismus und Kapitalismus auslassen. Sondern nur über den Selbstversuch eines Freundes bei Reizentzug schreiben, die eigenen Erlebnisse in einem Isolationstank und eigene Gedanken dazu. Es ist mehr als Zwiegespräch zu verstehen.

Das Thema:
Die Folgen für uns, die aus der Erkenntnis der Wissenschaft, das viele Erlebnisse von der Nahtoterfahrung, Geisterscheinungen bis zur Entführung durch Aliens psychologische Effekte sind, die unser Gehirn dann erschafft, wenn es sich selbst überlassen wird. Diese Effekte resultieren natürlich aus extrem vielen Eindrücken und Erlebnissen unseres echten Lebens, aber auch aus unserem Bild der Welt, wie wir glauben, dass sie ist.
In diesem Zusammenhang können auch völlig neue Welten auftreten, die wir uns niemals erklären werden können. Aber genau aus diesem Grund nenne ich es atheistische Mystik, speziell für mich und andere Atheisten.

Natürlich kann es auch sehr verständliche Bilder geben, wie Engel, die Hölle oder 72 schöne Jungfrauen. Aber eben nur für Menschen, die diese Bilder auch in ihrem Glaubensbild fest integriert haben.

Das schöne ist daran, jederkann diese Selbstversuche ohne Hilfe allein machen und ich ermuntere jeden, auf diese Reise zu gehen. Es ist ein Trip in sich selbst, ohne Drogen und ohne körperliche Nebenwirkungen. Zumindest hörte ich noch nicht davon, das jemand davon Schaden genommen hätte. Eher empfanden es wohl die meisten Menschen als Erweiterung ihres persönlichen Horizontes, ohne dabei ihr Weltbild in Frage stellen zu müssen.

Eine kurze Anleitung:
Eigentlich braucht ihr nicht viel. Ein wenig rotes Licht, einen ruhigen Raum oder Ohrstöpsel, optional Kopfhörer mit einem Video von weißem Rauschen und eine bequeme Liegefläche. Für die Augen wird empfohlen, einen in zwei Hälften geschnittenen Tennisball zu verwenden, besonders, wenn man dabei das rote Licht verwendet. Ich denke aber, es tut auch eine Augenbinde, besonders, wenn man kein rotes Licht zur Verfügung hat.

Weitere Anleitungen und Videos mit weißem Rauschen findet man auf YouTube und anderswo im Internet.

Aber nun zu meinen Kollegen, der sich gerne investigativ gibt. Er vollzog das eben von mir beschriebene Experiment, welches nach der Ganzfeld Methodik gestaltet ist. Genaueres findet ihr bei Google, wenn ihr Ganzfeld Effekt in den Browser tippt. Den Ablauf des Experimentes könnt ihr auch direkt auf dem YT- Kanal Norman Investigativ verfolgen. Sicher ein ganz interessanter Kanal, wenn man sich für Wissenschaft und Verschwörungstheorien interessiert. Norman bietet gut gemachte Videos mit vielen eigenen Gedanken.

Nun zum eigentlichen Versuch, der natürlich für den Außenstehenden unspektakulär wirkt, aber Normen hat das im Video gut aufbereitet. Kurz beschrieben, er erlebte beim Selbstversuch einen Einstieg, den viele als Nahtoderfahrung, weißes Licht verstehen würden, um dann eine Flut von Bildern zu sehen, welche wohl auf seine vielseitigen Interessen zurückzuführen sind. Sein erster Versuch endete damit, das der Versuch sich auf bestimmte Bilder zu fokussieren, das Experiment beendeten. Eine Erfahrung, die viele Menschen bei diesem Selbstversuch machen. Offensichtlich ist, das man sicher eine gewisse Selbstbeherrschung an den Tag legen muss, um dem Gehirn Freiraum zu lassen. Aber bei getreuen üben dieser Praktik, kann man bestimmt ganz neue Erlebnisse generieren.

Ich hoffe, das er weiteren Selbstversuche dokumentieren wird, denn es ist doch sehr interessant, was ein Atheist dann für Filme dreht, wenn man sein Gehirn sich selbst überlässt.

Ich hatte in Russland einmal das Vergnügen, einen echten Isolationstank benutzen zu dürfen. Nur für 2 Stunden, aber es war interessant. Diese Tanks dienen im Gegensatz zu dem Ganzfeld- Versuch der kompletten Abschaltung aller Reize. Man schwimmt auf dem Rücken liegend in einer Wasserlösung und schwebt förmlich im Nichts. Im Prinzip ist es aber nichts anderes, als die Ganzfeld Anordnung, nur unter härteren Bedingungen.

Ich sah zwar kein weißes Licht oder einen Tunnel, dafür hatte ich nach gefühlt, wenigen Augenblicken, welche sicherlich einige Minuten waren, den Eindruck, eine mir unbekannte Welt zu erleben, leider nicht in bunt sondern in schwarz/weißer negativer Optik. Ich konnte bizarre Wesen wahrnehmen, von denen ich vermuten würde, dass sie für uns sonst nur in der Mikrowelt der Bakterien, unter einem Elektronenmikroskop sichtbar werden.

Was immer mein Gehirn für einen Film abspulte, weis ich nicht, denn ich habe zu diesen Bildern bis heute keinen Bezug für mich herstellen können. Ich fand allerdings die Erfahrung höchst interessant. Und wenn ich abends im Bett liege und alles dunkel und still ist, sehe ich ab und zu genau davon noch so etwas, wie die Echos dieser Bilder.
Oder wurde mir doch ein Blick in eine Welt gewährt, die ich nicht kenne und der Tank, war nur das Instrument, eine Schwelle zu überschreiten?

Egal wie wie rational man versuchst etwas zu erklären, man wird niemals alle Antworten geben können. Auch wenn wir keine Mystiker sind, sondern Atheisten mit dem festen Glauben an die Wissenschaft.

Vielleicht ist es auch die Mystik, die unsere Welt realer macht und wir sind auf dem falschen Weg uns dieser Mystik zu verweigern. Weil wir Mystik immer mit Religion und Aberglaube verbinden, welche uns nun wirklich wenig zuträglich ist, als Atheisten. Vielleicht ist das gestatten der Mystik unseres Gehirns, der Schlüssel, unser Gehirn zu erschließen und sein Potential noch viel effektiver zu nutzen. Ich wünsche euch viel Spaß, es einmal selbst zu versuchen.

George W. Lästerbacke