Sonntag, 12. März 2017

Die Facebook Guppentherapie :)



Ein vergnüglicher Zeitvertreib des 21. Jahrhunderts ist Facebook. Gaffen, liken, kommentieren. Die Themen Vielfalt ist groß und für jeden Geschmack etwas dabei. Wie derartige Threads von Veronica Ferres, zu Friedrich Nietzsche kommen ist erstaunlich. Hier ein schönes Beispiel, wie eine kleine Meldung sich entwickeln kann.

Doch zuvor stelle ich euch natürlich, die Charakter vor, alle Beteiligten sind Mitglieder der Facebook Gruppe „Idioten WG“, die ich aus Zeitmangel leider einstellen musste.
Natürlich wurden die Namen der Kommentatoren verfremdet. Hier die Protagonisten.

Hug O.: Viel wissen wir über Ihn nicht, wie über die meisten Akteure. Doch das entnehmen wir dem Profil. Um die 30 Jahre alt. Sammelt Portraits von Filmstars, irgendwie beschäftigt er sich auch wissenschaftlich damit. Er ist auch gegen Atomkraft.
Schnuckelchen: Sie ist definitiv unter intellektuell abzulegen.
Beruflich vielseitig, in den Medien tätig und Kunstschaffende.
Die Fürstin. Sie ist erworbener Weise blaublütig und ich glaube von der Herkunft heißblütig. Also eine interessante Figur. Sie sagt nur nichts, lacht nur immer. Deswegen ohne eigene Spur im Thread
Der Dichter: Ein publizierender, sich selbst nicht zu ernst nehmender Weltbetrachter. Ein wenig ein Philosoph. Immer einen Standpunkt vertretend, gerne seine Meinung auch anpassend. Seine Stärke betrachtende, untrüglich in Dichtung und Schrift.
Maria Magdalena: Eine umtriebige Dame, die sich für viele gute Dinge einsetzt und gerne spöttische Kommentare generiert. Dabei schreibt Sie oft alles groß. Ob das nun Faulheit ist, oder aber wirklich Schreien darstellen soll, das bleibt offen. Ich gehe davon aus, das dem Leser bekannt ist, das durchgehende Großschreibung im Internet als schreien aufgefasst wird.
Der Kurze: Wie sein Name suggeriert, er ist nur kurz da.
Alexander Hoffmann: Kein Plan wer der war.
George W. Lästerbacke: Über mich muss ich sicher nicht berichten. Halt der AvD (Arschloch vom Dienst) und Westentaschenphilosoph.

Die ursprüngliche gepostete Meldung:

Eine gute und eine schlechte Nachricht, zuerst die gute: Gerade wurde gemeldet, dass Veronika Ferres (52) in höchster Höhe in einer Seilbahn stecken geblieben ist, mit ihr blieb Ulrich Noethen (57) Nun die schlechte Nachricht: Sie wurde nach wenigen Minuten wieder befreit...

Schnuckelchen:
.. und wie war das mit China und dem Sack Reis...??? ...lach

Hug O.:
Schnuckelchen... das ist etwas ganz anderes. Den Sack in China kennt niemand, den Sack aus Deutschland siehst du auf jedem roten Teppich!

Schnuckelchen:
Und dennoch ist der Sack in China auch nur umgefallen....

Alexander Hoffmann:
Stimmt. Na ja, ich hatte gehofft, die Situation in der Seilbahn hält für immer! ;-)

Schnuckelchen:
Aber ich sagte ja auch das mich die Ferres sooooooooooooo wenig interessiert, wie... ;)

Maria Magdalena:
PLAEDIERE AUCH FUER DEN SACK DEN CHINESISCHEN. WAR DAS NUN LANG- ODER RUNDKORN BZW BASMATI??? DAS SIND TIEFGREIFENDE FRAGEN DIE ENDLICH EINGEHEND GEKLAERT GEHOEREN ... GAR NICHT ZU REDEN VOM SACK. WELCHE FARBE HATTE DER / NATURMATERIAL ODER CHEMISCHE FASERZUSÄTZE ... FARBE IST RELEVANT ... HERSTELLER ... PRODUKTNUMMER ... DAS SIND DIE WIRKLICHEN WICHTIGEN THEMEN DES LEBENS!

Hug O.:
Wie man es nimmt, Maria. Der Sack in China ist so furchtbar weit weg, aber der Sack in der Seilbahn ist so furchtbar nahe.

George W. Lästerbacke:
Ihr philosophiert hier zu viel über Säcke, die interessieren mich nicht. Veronica Ferres hingegen in der Seilbahn, da wäre ich auch gern mal stecken geblieben.

Der Dichter:
Wer ist Veronika Ferres?

Der Kurze:
War sie allein in der Seilbahn, oder waren da auch noch andere mit dabei? Vielleicht sogar jemand Interessantes?

Maria Magdalena:
Sack ... Sack ... Das war mal! Ich bin wohl, die Einzige die, die Meldung erschüttert bis ins Mark. Seit wann verkauft IKEA Kleiderständer in der Seilbahn ?


George W. Lästerbacke.
Guten Morgen , Veronica Ferres, ist eine deutsche Schauspielerin. Gar nicht schlecht. Leider nie nackt. Deswegen nicht darüber nachdenken. Besser gleich Gina Wild oder Heike Schäfer Filme ausleihen, Pornos sind offen und leicht verständlich. Moins übrigens allen!

Der Dichter:
Die Namen Gina Wild und Heike Schäfer hör ich auch zum ersten Mal. Bin schon extrem ungebildet und sicher nicht von ungefähr in der Idioten-WG gelandet

George W. Lästerbacke:
Nein ich vermute, das liegt eher daran, das ausländische Synchron Stöhner, deutsch als extrem schwierig empfinden. Und du in Montenegro so etwas nicht ausleihen kannst. Oder aber du hast recht. Woher soll ich das wissen. Hab genug mit den Idioten zu tun.

Der Dichter:
Das heutige Deutsch ist auch für mich extrem schwierig, manchmal empfinde ich ihm gegenüber extreme Ratlosigkeit und fühl mich extrem als Ausländer. Mit dem Fortschritt Schritt zu halten ist eine recht mühsame Sache, irgendwie schaffe ich das nicht.

George W. Lästerbacke:
Wozu auch? Die Deutschen verstehen es ja selbst nicht. Also kannst du Dich entspannt zurücklehnen und sagen "nix verstehen". Versuch das mal als Deutscher.

Der Dichter:
Manchmal scheint mir sogar, dass es sich mit der Substanz der neudeutschen Sprache ähnlich verhält wie mit jener der neudeutschen Promis: dass da nämlich gar nix mehr vorhanden ist, das man verstehen sollte oder könnte oder das einem ehrliches Interesse ablocken würde.

Wie ein vor-neudeutscher Autor (Friedrich Nietzsche), mit Grausen in die Zukunft blickend, sich ausdrückte: "Alles ist leer, alles gleich, alles war"

George W. Lästerbacke:
Neudeutsch "Matrix", Nietzsche war ein kluger Mann. Man sagt er wäre im Wahnsinn gestorben. Syphilitisch bedingt, also auch sozusagen zu viel Porno, nur eben live und somit infektiös. Glaub ich aber nicht wirklich. Ich denke er ist nur zur Vernunft gekommen, doch wer sollte es merken?

Der Dichter:
Zum Schluss wurde er, glaub ich, tatsächlich verrückt; d.h. verlor vollständig Übersicht und Kontrolle. Aber wenn man sieht, was los ist und worauf das alles hinausläuft, und auch sieht, dass ringsum kaum einer wat merkt, isses sicher recht schwierig, nicht verrückt zu werden.

George W. Lästerbacke:
Verrückt, ist der heutige gesellschaftliche "Ist" Zustand. Also war er doch vernünftig. Wenn ich der Logik, deiner Argumentation folge. ;-D Außerdem, beim Sex ist es doch ganz gut, die Übersicht und Kontrolle zu verlieren, macht mehr Spaß. Und wenn man es mit verheirateten Frauchen treibt, ist es sogar gesünder, wenn es niemand merkt.

Der Dichter:
Anfangs war er vernünftig, also verrückt im Sinne des braven Bürgertums. Später verlor er - möglicherweise aus Verzweiflung; weiß nicht - die Kontrolle und die Übersicht. Er wurde also verrückt sowohl im bürgerlichen als auch in meinem Sinne (der bürgerliche Verrücktheitsbegriff ist weiter gefasst, umfasst restlos alles, was in den bürgerlichen Kopf nicht reinpasst)

George W. Lästerbacke:
Dann sind aber die bürgerlichen Köpfe verrückt, weil Sie haben, die gleiche Kopfgröße. Wenn Sie da nicht genug hinnein bekommen, dann sind Sie doch verrückt, zu krank Ihre Gehirne zu benutzen. Und überhaupt, was ist mit dem Sex?

George W. Lästerbacke:
Ich denke sowieso, das die Masse der Menschen verrückt, beziehungsweise geistig behindert ist. Anders lässt sich der Zustand der Welt nicht erklären. Die meisten wissen was richtig ist, doch kaum einer tut das Richtige.

Ok, du willst nicht über Sex reden? Scheiß Philosophen, aber gut.

Der Dichter:
Ich will schon über Sex reden, kann es aber nicht, bin katholisch erzogen und trinke nicht.

Ob wirklich so viele wissen, was "richtig" ist? Wie erwähnter Nietzsche ganz richtig sagt: "Was gut und böse ist, das weiß noch keiner, es sei denn der Schaffende."
Iss alles gar nicht so einfach

George W. Lästerbacke:
Ich denke die meisten wissen, humanistisch betrachtet, was das Richtige ist. Praktisch betrachtet, kennen Kinder zum Beispiel in jüngeren Jahren keinen Rassismus, sie mögen sogar Tiere aller Art. Später jedoch essen sie auch die Selbigen. Wobei Fleisch essen vermutlich richtig und falsch ist, eine Frage des Mass haltends. Alles durch falsche Umfeld Einflüsse erlernt, oder überliefert. Die Quelle des Übels allerdings ist schwer auszumachen, entweder genetischer Nationalsozialismus (Ich habe darüber an anderer Stelle referiert) oder es gibt doch das essenziell Böse. In manchen Kulturen, der alte Feind genannt.

Der Dichter:
Du darfst Kinder nicht mit Erwachsenen gleichsetzen. Kinder sind zunächst klüger als Erwachsene und verblöden erst nach und nach durch den verderblichen Einfluss letzterer. Und Leute, die kluge Moralpredigten halten und im Grunde ihrer Seelen Spießer bleiben (früher hatte ich viel mit solchen zu tun. Inzwischen halte ich mich auf Distanz) braucht man gar nicht ernst zu nehmen, die wissen oft noch viel weniger als diejenigen, die den Mund halten.


Georg W. Lästerbacke:
Eigentlich wollte ich meinen vorherigen Kommentar genau so verstanden wissen. Und was den Kontakt mit anderen, moralisierenden Wesen der menschlichen Spezies betrifft pflege ich den Kontakt gerne. Ich sähe dann gerne den Zweifel, die Saat des Bösen und des Guten. Es ist soziologisch gesehen ein interessantes dauerhaftes Feldexperiment. Was mich durchgängig erheitert, jedenfalls meistens. Manchmal ist es auch betrüblich.

Ich hoffe diese Thread war für euch von intellektuellem Nutzen, denn ich kapiere ihn immer noch nicht.

George W. Lästerbacke