Freitag, 17. November 2017

Männer ab vierzig ...


Frauen denken immer, sie hätte tausend Probleme.
Ab dem zehnten Lebensjahr, dem zwanzigsten Lebensjahr, dem dreißigste Lebensjahr und ab dem vierzigsten Lebensjahr sowieso. Die Menstruation kommt, die Menstruation kommt nicht oder sie bleibt eben völlig weg.
Eine Falte hier, eine Falte da und vielleicht, etwas zu viel Hüftgold.
Welche Mode, welcher Lebensstil, welcher Partner. Natürlich kommt dann, mit de Jahren, noch dieses und jenes Aua und Zwick Zwack dazu, dass selbstredend im Frauenkreis maximal ausdiskutiert wir.
Dann ist die Frauenwelt meistens schon in Ordnung. Hauptsache sie können ihre Probleme mit anderen Frauen teilen.

Doch haben die Frauen schon mal darüber nachgedacht, wie unangenehm sich das Männchen fühlt, besonders ab vierzig? Männer haben normalerweise ganz andere Probleme und sie reden auch eher ungern darüber.
Jahrzehnte des Ignorierens, worüber die Frauen pausenlos plappern, machen den Mann glücklich. Er redet halt nicht so gern über eigene Probleme.
Doch dann mit vierzig kommen Probleme, die völlig neu sind, Urologen zum Beispiel.
Andere Ärzte und Krankheiten kennen viele Männer bis Dato sowieso nicht, wegen des ewigen Ignorierens halt.
Und darüber reden, das kennen sie noch viel weniger, denn sie reden nun mal sehr ungern über Probleme.

Jahrzehnte lang versuchen wir, als potenter Hengst und unkaputtbar, Krankheiten und Ärzte zu ignorieren, beschäftigen uns nur in Notfällen damit.
Doch kaum ist man in den Vierzigern fordern die Krankenkassen Vorsorgeuntersuchungen.
So ein Unfug, wir sind doch gar nicht krank!
Warum müssen wir zum Arzt?
Darmspiegelung und Prostata Untersuchung, so etwas ist den Männern einfach suspekt. Vier Jahrzehnte schützt der heterosexuelle Mann mit Argus Augen seinen Analbereich vor dem Zugriff anderer Männer und dann fordert man plötzlich Vorsorgeuntersuchungen vom Mann.

Das verunsichert den Hengst gewaltig.

Könnte man sich mit einer Urologin grade noch so abfinden, so sind Urologen doch meistens Männer. Was für eine Überraschung!Seltsamer Weise gibt es wohl in diesen Bereich keine medizinisch, qualifizierte Frauen.
Da sind wir Männer doch experimentierfreudiger, Gynäkologen gibt es bekanntlich, wie Sand am Meer. Helden, die sich der Instandhaltung des weiblichen Genitals widmen, es für die Mannheit fit halten.
Aber für uns, da gibt es nur Männer als Urologen, die im Allerheiligsten herum fummeln.
Also könnten wir auch etwas mehr Verständnis erwarten, in so schweren Zeiten.

Denn Frauen sind es von früher Jugend an gewöhnt, das irgendwer an und in ihnen herum fummelt, da wo es privat ist. Doch für uns Männer ist die kleine „Hafenrundfahrt“ beim Urologen völliges Neuland, wir erleben eine völlig neue Ära und es ist nicht die Beste, die wir erlebten.

Am Ende meiner kleinen Betrachtung möchte ich euch ein amüsantes Zitat von Stephen King, über männliche Wechseljahre in seinem Roman “Das Bild“ nicht vorenthalten.

"Sein Geschlechtstrieb war in Urlaub, oder er hatte sich ganz verabschiedet, was auch nicht besonders tragisch wäre. Das Rohr zwischen seinen Beinen hat ihm im Lauf der Jahre verdammt viel Ärger eingehandelt. Es ist ein verflixtes Ding, was einen am Ende zu der Überzeugung bringen könnte, das Gott mehr mit dem Preisboxer Cassius Clay (Muhammad Ali) gemeinsam hätte, als man glauben wollte. Zehn bis zwölf Jahre bemerkt man das Rohr kaum und die nächsten fünfzig, oder gar sechzig Jahre, schleppte es einen dann hinterher, wie ein Amok laufender, glatzköpfiger Tasmanischer Teufel.“

Allein dieses Zitat sagt uns viel mehr, über das Verhältnis des Penis zu unserem Körper und Geist, als man einer Frau je erklären könnte. Von Problemen mit dem anhänglichen Rohr, die es mit fortschreitenden Alter beim Sex macht, will ich bei Männern ab Vierzig noch gar nicht reden. Denn vorerst heißt es noch "Ich bin kein Mann für eine Nacht, ich mach schon nach zwei Stunden schlapp." 😂 Doch irgendwann, ja irgendwann, dann kommt er doch, der Viagra-Mann. 🤣

© George W. Lästerbacke