Dienstag, 12. August 2014

Humanismus oder auch die Menschlichkeit

Die Frage warum viele Menschen sich übernatürliche Kräfte wünschen anstelle von Menschlichkeit, wurde oft aufgeworfen.

Die einfache Antwort auf diese Frage wäre:
Es fehlt dem beiweiten größten Anteil der Menschheit der Intellekt dafür. Doch ich will darauf wenigstens ausführlich antworten. Analytisches denken und soweit es einem subjektiv orientierten Wesen möglich ist, dessen objektives Mitgefühl machen die echte Menschlichkeit aus.

Der durchschnittliche Mensch hingegen bewertet nur mit seinen billigen Gefühlen, als Maß der Dinge. Nicht aber mit der Logik, als analytisches Instrument. So ist unweigerlich die Folge, das nicht objektive Sicht Menschlichkeit fördert, sondern eher kontraproduktive Gefühlsdudelei das Handeln bestimmt. Emotionales Chaos aber, ist keine Menschlichkeit, sondern eher Spiegel einer sich idiotisch verhaltenden menschlichen Gemeinschaft.

Hormon gesteuerte Instinkte könnte man diese billigen Gefühle nennen, wenn dies auch sehr (end)poetisiert klingt. Alles was nicht vernünftig bedacht ist ist "billig", wobei billig für wertlos steht. Allerdings erschließt sich diese Erkenntnis wohl nur den Wenigen, was auch wieder eine Frage intellektueller Leistungsfähigkeit ist.
Womit wir dann bei der Harmonie von EQ und IQ angekommen wären. Es gibt wenige Menschen mit hohem EQ und noch weniger Menschen mit hohen IQ. Wenn man unter dieser Minderheit noch die Wenigen heraus nimmt, die tatsächlich einen hohen EQ und IQ haben, erst dann, hat man Jemanden gefunden, der zeigen kann, was den wirkliche Menschlichkeit ist. Denn echte Menschlichkeit heißt nicht nur bedingungslos auf das Gute im Menschen zu vertrauen, sondern auch grundsätzliches, immer wiederkehrendes Fehlverhalten zu berücksichtigen und darauf mit Geduld und Güte, aber auch notwendiger Härte und Konsequenz zu reagieren.

Ich denke der Mensch ist grundsätzlich Gut, den das Böse an sich existiert nicht. Es sind nur gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die das “Böse“ scheinbar erschaffen. Menschlichkeit leben, ist der zweite Schritt, sie zu lehren, der dritte Schritt, sie zu verstehen ist jedoch, dass ist der erste und wichtigste Schritt. Der Fehler von zu wenig Intellekt ist, die Menschlichkeit lehren zu wollen, laut und oft ohne Menschlichkeit zu verstehen und zu leben. Grade die Personen die, die Menschlichkeit oft predigen, sind tatsächlich, oft die schlechtesten Vorbilder. Weil sie sich mit Menschlichkeit maskieren. Man könnte an dieser Stelle Mutter Theresa, als ein Beispiel von vielen nennen. Oft als löbliches Beispiel für Menschlichkeit genannt, doch genauer hingesehen, auch nur eine religiöse Fanatikerin mit äußerst fragwürdigem Hintergrund und Methodik. Das lässt sich leicht nachprüfen. Abseits der Mainstream orientierten Legendenbildung waren viele Heilige eher unheilig.

Man könnte nun feststellen, das es ca 0,3% der Weltbevölkerung gibt, die tatsächlich einen IQ von > 140 haben, bei denen der EQ mit Sicherheit oft nicht allzu hoch ist, der Begriff des Nerds kommt nicht von ungefähr.

Also dürfte der Prozentsatz von Menschen mit ausgewogenen EQ/IQ noch deutlich geringer liegen, was folgern lässt, das Menschlichkeit wohl eher ein Fremdwort bleiben wird. Den die wahre Menschlichkeit ist wohl eher in homöopathischen Dosierungen im menschlichen intellektuellen Gemeinpool vorhanden. Die Homöopathie hingegen gilt eher, als Glaubensfrage, als den, wäre ihre Wirksamkeit erwiesen. So gesehen eine schlechte Ausgangsposition für echte Menschlichkeit.

Die oben aufgeworfene Frage sollte hiermit mit der nötigen Ausführlichkeit beantwortet sein. Es ist eben einfacher, sich übernatürliche Kräfte zu wünschen, als Menschlichkeit zu verstehen. Denn dazu müsste man erst einmal beginnen sich selbst kennenzulernen und dann versuchen die eigene und die Menschlichkeit aller Menschen zu verstehen.

Ich habe viele Jahrzehnte gebraucht, um Menschlichkeit in ihrer Größe ein wenig zu verstehen und ich glaube heute ein ungefähres Bild davon zu haben, doch ob ich sie wirklich jemals vollständig verstehen werde, dass ist eine Frage, ob die menschliche Natur dieses überhaupt zulässt. Vielleicht ist es in der Kürze unserer Lebenszeit gar nicht möglich. Aber das Nachdenken darüber sollte nicht enden.

© George W. Lästerbacke